„Mit Gesang Freude machen“ – unter diesem Motto qualifizierte sich der Chor Reutissimo für eine Förderung des Bundesmusikverbandes für Chöre und konnte 16 Projektsängerinnen und -sänger gewinnen, die in den vergangenen 6 Monaten mit dem Chor gemeinsam das Konzertprogramm einstudiert haben. Und die Freude, die den Sängerinnen und Sängern das Singen macht, war am Samstag beim großen Konzert in der vollbesetzten Durlesbachhalle Reute deutlich zu hören.

In der liebevollen Dekoration der Halle fanden sich bereits Hinweise auf Teile des musikalischen Programms.  Sollten sich Vampire unter den Gästen befunden haben, so wurden diese bereits am Eingang durch Knoblauch in die Flucht geschlagen.

Nach Begrüßung der Ehrengäste durch die Vorsitzende Juliane Dobner, zu denen neben der Ersten Bürgermeisterin Monika Ludy auch Ortsvorsteher Achim Strobel mit Ehefrau Simone und Rudolph Forcher, Bürgermeister a. D. mit Ehefrau sowie zahlreiche örtliche Vereine und Gastchöre und nach der Pause sogar MdB Axel Müller gehörten, nahm der Chor mit Chorleiter Thomas Möller und Pianistin Katharina Bauer, sein Publikum mit auf die Reise in das Amerika der 50er Jahre. West Side Story von Leonard Bernstein erzählt die Liebesgeschichte von Tony und Maria vor dem Hintergrund rivalisierender Jugendbanden. Mit „America“, „One hand, one heart“ und „I feel pretty“ entführte der Chor die Zuhörer beschwingt in die Zeit von Rockabilly und Petticoats.

Der erste Teil des Konzertes endete mit den Liedern „Musik der Nacht“ und „Könntest Du doch wieder bei mir sein“ aus dem Musical „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber. Rein und klar intoniert wurde die Sehnsucht des Phantoms nach Liebe in „Musik der Nacht“ spürbar und die Traurigkeit und Verzweiflung der jungen Sängerin Christine nach dem Tod des Vaters brachte der Chor durch seine Dynamik in der Lautstärke zum Ausdruck.

In der Pause wurden die Zuhörer mit einem reichhaltigen, selbstgemachten Häppchenbuffet aus herzhaften und süßen Leckereien und mit Getränken verwöhnt.

Wer nun dachte, mehr geht nicht, wurde im zweiten Teil eines Besseren belehrt. Schon in „Gabriellas Song“ verstand es der Chor, auf schwedisch die Botschaft „Ich will spüren, dass ich lebe“ in die Herzen der Zuhörer zu singen. Mit „Solang man Träume noch leben kann“, „Somewhere over the rainbow“, „Tage wie diese“ und „Everything I Do“ wagte man sich auch an Popmusik und Jazz heran und man konnte hören, dass der Chor auch diese Literatur bestens beherrscht und mit großer Freude und Elan aufführt.

Den Schlusspunkt setzte der Chor Reutissimo mit „Knoblauch“ und „Tanz der Vampire“ aus dem gleichnamigen Musical. Bis zu 6-stimmig und in mitreißender Geschwindigkeit wurde die Wirkung von Knoblauch besungen und zum „Tanz der Vampire“ geladen. Ein wahrer Höhepunkt und ein phänomenales, mehrstimmiges musikalisches Feuerwerk aus einem Wechselspiel der einzelnen Stimmen. Der Zuhörer fühlte sich von Vampiren umzingelt, die „den Himmel in Brand stecken und Luzifer Rosen streuen, denn die Welt gehört den Lügnern und den Rücksichtslosen“, so der eindrücklich und gut verständlich vorgetragene Text.

Im kommenden Jahr kann der Liederkranz Reute e. V. – Chor Reutissimo auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken. Wiederum ist ein Konzert geplant, auf das man sich nach diesem Abend jetzt schon freuen kann.

1. Vorsitzende Juliane Dobner